Mittwoch, 30. September 2009

Seoul - 토요일

Und weiter gehts mit dem Samstag!
Nachdem wir gemütlich ausgeschlafen hatten und ich nochmal in einem der heißen Becken gechillt hatte gings dann wieder auf zu neuen Entdeckungen. Wir konzentrierten uns auf Insadong, das Zentrum von Seoul. Dort sahen wir eine Wachablösung vor einem Palast (dessen Namen ich leider vergessen habe) und gingen dann weiter zu einem anderen Palast (Gyeong-Bok-Gung) den wir uns genauer anschauten. In Seoul gibt es glaube ich 5 Paläste, alle anzuschauen wäre etwas langweilig mit der Zeit. Wir schauten uns also nur einen an, wenn ich das nächste mal in Seoul bin werd ich mir vielleicht noch einen weiteren antun ;-)
Die Palastanlage war echt schön, mit mehreren Gebäuden, großen Freiflächen und Teichen.
Als wir wieder draußen waren sah ich ein Plakat auf dem "KAIST" und irgendwas auf koreansich stand, deswegen fragte ich Jinhee und Kathy was das Plakat bedeutet. Die beiden meinten, dass hier eine Highschool sei und EIN Schüler davon es geschafft hat ans KAIST zu kommen. Und da das KAIST die Uni in Korea ist war das Grund genug ein Banner aufzuhängen. Abgefahren. Und ich bin einfach so hier... ^^

Da wir morgends ziemlich lange noch im Jjimjilbang gechillt hatten wurde es mittlerweile auch schon langsam dunkel... Wir gingen deshalb zum 정계천, ein kleiner angelegter Wasserfall mit kleinem Flusslauf, wo wir uns hinsetzten die Füße ins Wasser baumeln ließen und die Stimmung genossen.


Später gingen wir noch was trinken, in einer Bar wo ich mir ein gutes deutsches Hefeweizen hätte bestellen können, aber der Preis von 15.000Won erschien mir dann etwas zu hoch... Da in Seoul die Busse und U-Bahnen am Wochenende so gegen Mitternacht Feierabend machen (warum???) konnten wir nicht allzulange bleiben, Kathy und ich verabschiedeten uns von Jinhee und fuhren zu Kathy, bei deren Familie ich freundlicherweise übernachten konnte.


Dienstag, 29. September 2009

서울 - Freitag

Am Freitag gings für mich das erste mal nach Seoul. Bei diesem einen mal wird es sicher nicht bleiben, da Seoul mit seinen 12 Millionen Einwohnern doch relativ groß ist und ich nur einen winzigen Teil davon gesehen habe...

Doch der Reihe nach. Also, am Freitag packte ich mir also mein Vesperbrot ein und fuhr mit David zusammen zum Busterminal von wo aus uns ein Luxus-Bus in zwei Stunden nach Seoul brachte. Da wir in der Nähe von Apgujeon (ein reiches Viertel im südosten Seouls) ankamen liefen wir erstmal dort herum, nicht ohne uns erstmal gnadenlos zu verlaufen... Abgesehen von jeder Menge plastischer Chirurgien und der Rodeo-Street in der es abends, wie der Name schon vermuten lässt, heiß her geht fand ich es aber nicht sonderlich spannend. Wir fuhren dann mit der Metro nach Myeongdong, ein Einkaufsviertel, welches ziemlich zentral liegt. Ich musste mal wieder feststellen, dass ich wohl doch ein Dorfkind bin... so viele Menschen, überall blinkt es, vor den Läden verteilen Mitarbeiter Gratisproben und versuchen durch rufen Kunden anzulocken,... Reizüberflutung für mich ;-)
An dieser Stelle trennten sich Davids und meine Wege dann auch schon, da er eine Freundin besuchen wollte und ich Zwei =)
Ich hatte mich mit Jinhee und Kathy verabredet, zwei Koreanerinnen die ich in Thornage kennengelernt hatte als ich mal dort zu Besuch war. Die beiden kommen aus Seoul und konnten mir deswegen einige interessante Stellen zeigen. Da wir uns erst abends um 8 trafen war am Freitag allerdings nicht mehr viel mit Sightseeing, wir gingen noch etwas essen und dann zusammen in ein 찜질방 (Jjimjilbang / Sauna). Sauna ist allerdings das falsche Wort, ein Jimjilbang besteht eigentlich aus mehreren Saunas mit verschiedenen Temperaturen, Schwimbädern, Whirlpool, Dampfbad, Massage (kostet extra), Schlafräumen, Snackbar,... Natürlich sind die Nacktbereiche streng nach Männlein und Weiblein getrennt, um genau zu sein sogar auf verschiedenen Stockwerken, mit zwei Aufzügen von denen einer nur ins Frauen- und einer ins Männerstockwerk fährt; aber es gibt auch einen gemeinsamen Bereich in dem man dann aber natürlich in T-Shirt und Jogginghose erscheinen muss. In Korea ist es absolut üblich in solchen Jjimjilbangs zu übernachten, die meisten haben auch 24/7 auf. Ich persönlich finds echt genial, es kostet wesentlich weniger als ein Motel und man hat noch dazu Sauna, etc. Handtücher, Seife, und Klamotten bekommt man übrigens gestellt.
Ach, die beiden hatten übrigens einen Kuchen für mich gekauft weil ich letzte Woche Geburtstag hatte. Der wurde dann mit Kerzen dekoriert und die beiden sangen Happy birthday für mich. Es war echt rührend =)

So, dies war also der Freitag, für Samstag und Sonntag werd ich einen Extra-Post schreiben, da dieser hier sonst zu lang wird. Ich persönlich werde von zu langen Blogeinträgen abgeschreckt, deswegen möchte ich das meinen Lesern ab jetzt ersparen...

Dienstag, 22. September 2009

Mist

Hab mir heute endlich mal einen Ordner gekauft um ein bisschen Ordnung in meine Sammlung loser Blätter zu bekommen, aber jetzt frag ich mich wie ich meine Sachen da abheften kann...

Geumsan Ginseng Festival

Am Samstag nahmen Peter, David, Simone (aus Deutschland), Damien (aus Frankreich) und ich uns den Tag frei und fuhren nach Geumsan (금산). Diese Stadt ist nur bekannt für den Ginseng der dort angebaut wird. Dafür ist sie auch über die Grenzen Koreas hinaus bekannt. Zur Zeit ist dort für eine Woche ein Ginseng-Festival, bei dem man alles über Ginseng erfahren kann.
Es gab dort alles was man sich Vorstellen kann mit Ginseng: Tee, Magolli, Soju, fritiert, gekocht, gebacken, roh, eingelegt, Süßigkeiten, ... Ausserdem einen Wellnessbereich mit Gesichtsmasken, Inhaliergeräten, Massage (auch ohne Ginseng), Medizin mit Ginseng, ...
Die Massage hab ich mir natürlich nicht entgehen lassen, vor allem weil sie gratis war ;-) Die Masseuse hat unter anderem irgendwas mit meinen Ohren gemacht, da sind wohl ein paar Stellen, die in Verbindung mit dem Bauch und anderen Teilen des Körpers stehen. Auf jeden Fall hab ich mich danach sehr entspannt gefühlt.
Tja ansonsten sind wir einfach auf dem Gelände herumspaziert, haben alles auf uns wirken lassen und jede Menge Scheiß gemacht ^^

Wer mehr über Ginseng nachlesen möchte kann dies hier tun.

Hausaufgaben, Homework, 숙제

Hallöchen, ich glaub ich sollte mich mal wieder melden. Ich würde auch gerne einen längeren Blogeintrag schreiben, aber im Moment hab ich einfach keine Zeit dazu... Morgen früh muss ich die ersten Hausaufgaben abgeben an denen ich die letzten Tage bis 2 oder 3 uhr morgends saß... jetzt ist grad auch schon wieder halb vier und ich werd schlafen gehn, jetzt hats eh keinen Sinn mehr ;-) Am Sonntag saß ich von 11Uhr morgends bis 2:30 (wieder morgends) an den HA, unterbrochen von 3,5h Registerprobe... Dafür warn wir am Samstag in Geumsan bei einem Ginseng Festival, die Bilder hab ich schon hochgeladen. Bericht folgt in den nächsten Tagen.
Irgendwie dachte ich, dass ein Auslandssemester mehr Freizeit bedeutet. Aber da bin ich wohl an der falschen Uni gelandet =) Gut dass ich nur 2 Kurse hab, ein anderer Austauschstudent aus Singapur zum Beispiel hat 9 (!!!)
Gute Nacht und bis bald.

PS: Danke an Anja für die Guarana-Vorräte ;-)

Donnerstag, 17. September 2009

Geburtstag

So, mein Geburtstag ist rum und ich bin immernoch genauso alt wie vorher =) In Korea wird man nämlich erst zum Jahreswechsel ein Jahr älter. Dafür ist man schon ein Jahr alt wenn man zur Welt kommt. Das heißt ich bin hier nach wie vor 25. Hmm, wenn man so drüber nachdenkt war ich letztes Jahr 22 und nächstes Jahr bin ich 26. Klingt komisch, is aber so.

An sich war der Tag wenig spektakulär, da ich wieder am koreanisch und Advanced-Communication-Systems lernen war, und fing eigentlich so richtig erst um 19:00 mit dem Koreanischunterricht an. Simone hatte für mich einen Kuchen gekauft und Kerzen draufgesteckt =) Dann wurden mir Ständchen gesungen und zwar auf deutsch, philipinisch, bahrainisch, nepalisch, chinesisch, schwedisch, vietnamesisch, pakistanisch und natürlich koreanisch. Echt faszinierend in wievielen Sprachen es das Lied "Happy birthday to you" gibt...
Nach dem Unterricht gings dann direkt weiter zum Orchester, wo wir bis um Mitternacht Probe hatten. Die spinnen doch...
Danach gings dann noch mit den meisten vom Orchester was trinken. Ich hatte David und Simone auch eingeladen mitzukommen, David hatte aber wohl keine Zeit, jedenfalls war er leider nicht da. Es war auf jeden Fall ein witziger Abend der aber diesmal "nur" bis um 4 dauerte. An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass die Dauer des Alkoholkonsums im Allgemeinen nicht direkt proportional zur konsumierten Alkoholmenge ist ;-)
Gestern Abend konnte ich auch das erste Mal meinem Auftrag des BW-Stipendiums nachkommen und Werbung für den Studienstandort Baden-Württemberg machen. Obwohl es mir ehrlichgesagt schwerfällt, denn eigentlich würde ich Austauschstudenten eher Berlin oder München statt Karlsruhe vorschlagen... Aber wer weiß, noch ein bisschen Überzeugungsarbeit und wir haben nächstes Jahr eine Austauschstudentin vom KAIST am KIT.

Vielen Dank für alle Geburtstagsgrüße per Telefon, Email, ICQ, SMS, Studivz, Schülervz, Facebook, Kommentar unter einem Bild, nur in Gedanken, oder persönlich =)

EDIT: Auch danke an die, die mir zu spät auf meinem Blog gratuliert haben ;-)

Dienstag, 15. September 2009

Müde und fertig

Ich muss leider sagen, dass so langsam der Spaß der ersten Wochen vorbei ist und der harte Uni-Alltag anfängt... Heute hab ich ca. 4h koreanisch gelernt und Hausaufgaben gemacht. Die Hausaufgaben sind am 22. fällig und ich hab bis jetzt 6 von 33 Aufgaben bearbeitet. Da sehn ich mich doch an die gute alte Uni Karlsruhe zurück wo man während des Semesters einfach chillen konnte. Da gehts hier schon anders zu. Die Aufgaben müssen gemacht werden und fließen zu 20-30% in die Endnote ein.
Und für den koreanischunterricht muss ich auch einiges machen. Es gab ja zwei Kurse zu wählen, Basic 1 und 2. Basic 1 wäre für mich glaub ich zu einfach da ich ja in Deutschland schon Unterricht hatte, aber 2 ist etwas zu hoch für mich. Trotzdem hab ich mich für den 2. Kurs entschieden und muss jetzt halt einiges nachholen, plus gleichzeitig das neue lernen. Das sind einige Vokabeln... (und Grammatik natürlich auch). Aber hauptsächlich Vokabeln, denn ohne die bringt einem die beste Grammatik nichts...
Desweiteren werd ich ab nächster Woche als erster Bratscher in einem Oktett mitspielen. Wann genau die Proben sind und was gespielt wird, wird morgen nach dem Orchester mit den anderen Oktettmitgliedern entschieden.
Ja, ich glaube so langsam ist mein Zeitplan voll, vor allem wenn ich mir die Wochenenden zum rumreisen freihalten will ;-)
Dann werd ich mir mal jetzt noch ein paar Vokabeln anschauen und dann schlafen gehen. Ich glaub so früh war ich hier noch nie im Bett...
Gute Nacht

Ach, heut hab ich noch was witziges entdeckt: Und zwar bekommt man in der einen Cafeteria beim Bestellen so ein Gerät wie auf dem Bild. Damit setzt man sich dann an seinen Platz und sobad das bestellte Essen fertig ist, vibriert dieses Teil und fängt an zu blinken, damit man sich sein Essen abholen kann =)

Montag, 14. September 2009

Gyeryongsan National Park

Heute war ich mit David im 게룡산국립공윈. Der Nationalpark liegt direkt bei Daejeon, hat mehrere Berge und drei Tempel. Für uns gings am Donghaksa Tempel los, von wo aus sich der Weg leicht ansteigend durch einen Wald schlängelt. Mit uns waren ca. 1000 Koreaner unterwegs. Wandern ist in Korea Volkssport, und da Sonntag war kamen viele her um sich zu erholen. Für uns wars allerdings nicht wirklich Erholung sondern Ausdauersport, weil es ziemlich bald steil bergaufging auf den ersten Gipfel (816m). Unterwegs sprachen uns immer wieder Koreaner an, wollten Fotos mit uns machen oder gaben uns etwas von ihren Lunchpaketen ab. Lunchpaket ist stark untertrieben, die meisten hatten Picknickdecken dabei und typisch koreanisch 20 verschiedene Schälchen mit den unterschiedlichsten Dingen darin. Die Landschaft ist wirklich schön und von dem Gipfel hatte man eine wunderbare Aussicht... Dazu kam dann noch Sonnenschein und (zumindest teilweise) blauer Himmel. Insgesamt waren wir 6h unterwegs, was dann auch gereicht hat. Am zweiten und dritten Tempel sind wir nicht vorbeigekommen weil uns das zu weit war, aber ich denke ich werde auf jeden Fall nochmal dort hingehen. Im Herbst wenn die Blätter bunt werden soll es wunderschön sein dort zu wandern. So, jetzt werde ich noch die Bilder sprechen lassen und geh derweil ins Bett =)













Mehr Bilder gibts wie immer unter "Bilder" (siehe rechts in der Menüleiste unter "Links") oder hier

Samstag, 12. September 2009

MT

Gestern gings mit dem Orchester zu einem MT. Was ist MT fragt ihr euch sicher. Das hab ich mich auch lange gefragt, zuerst wurde es mir mit "picnic" übersetzt, später dann mit "membership training". Alles was ich bis gestern wusste war dann noch, dass wir mit dem Bus irgendwo hinfahren und dort übernachten. Reicht ja erstmal auch an Infos =)
Los gings also mit Zahnbürste und Unterhose im Gepäck mit einem Bus aus Daejeon raus zu dem nahegelegenen Gyeryongsan National Park. Am Anfang des Parks war sowas wie ein Touristenort, der nur aus Shops und Restaurants bestand. Eines der Restaurants war unser Ziel, dort hatten wir auch einen großen Raum in dem später Spiel und Spaß stattfand. Zuerst gabs was zu essen, leider hatte ich grad ne Stunde vorher zu Mittag gegessen :-( Das hätt ich mir ja sparen können... Zu trinken gabs, ihr habt es sicher schon erraten, Soju. Nach dem Essen gings rein, wo wir verschiedene Spiele im Stil von Activity machten. Es gab 5 Gruppen und verschiedene Aufgaben wie Pantomime, Zeichnen, aber auch ein Spiel bei dem vier Leute gleichzeitig die 4 Silben eines Wortes rufen und die anderen müssen das Wort erraten. Da hatte ich natürlich keine Chance... Aber beim Pantomime hab ich mitgemacht ^^ Es lief so ab, dass vier Leute in einer Reihe standen und die erste Person bekam einen Begriff gezeigt. Diesen führte sie dann dem ersten Nachfolger vor, während die letzten beiden nicht zuschauen durften. So ging das die Reihe durch und der letzte musste dann sagen was dargestellt worden war. Ich musste "GoStop" darstellen, ein traditionelles koreanisches Kartenspiel was ich diesen Mittwoch nach dem Orchester gelernt hatte (wir waren wieder was trinken und Kartenspielen bis 5Uhr morgens =)
Die anderen konnten es sogar erraten. Yippie!
Irgendwann nachdem wir mit den Spielen fertig waren mussten dann alle Freshmen etwas vorführen. Ich konnte mich zum Glück einer Gruppe mit 4 anderen anschließen, die einen Tanz einstudiert hatten. Naja, ich hatte nicht wirklich viel Zeit zu üben deswegen würd ich mal sagen es war ein Debakel. Aber hauptsache es trug zur Belustigung bei ;-) Es wurde auch ein Video gedreht, sobald ich das hab werd ichs vielleicht hier hochladen...
Weiter gings dann auch schon mit Trinkspielen. Ich hab an dem Abend glaub ich 5 Trinkspiele gelernt, da lassen sich die Koreaner nicht lumpen ^^ Eins ging so ähnlich wie Peter&Paul, nur etwas schneller. Natürlich haben wir mit koreanischen Zahlen gespielt, was eine gute Übung für mich war auch wenn ichs nicht immer so ganz hinbekommen hab.
Die anderen warn alle sehr lustig drauf, es wurde viel gelacht und auch gesungen ^^
Um 7Uhr morgends hab ich mich dann hingelegt, das heißt ich hatte noch 2h "Schlaf" bevor es schon wieder ans einpacken ging. Geschlafen wurde übrigens auf dem Boden, Betten gabs keine. Aber ich glaube es war auch gar nicht eingeplant zu schlafen...
Tja, dann gings auch schon wieder zurück zum KAIST, wo ich mich erstmal hingelegt und weitergepennt hab.
Das versteht man in Korea also unter membership training.

Dienstag, 8. September 2009

Wochenende mit Chul

Am Wochenende besuchte ich Chul, einen Freund den ich vor dreieinhalb Jahren in England kennengelernt habe (ach du Schande ist das schon lange her...).
Es war echt schön ihn wieder zu sehen, auch wenn ich ihn ein bisschen anders in Erinnerung hatte. Naja, wenn man sich 3 Jahre lang nicht sieht behält man halt die Erlebnisse und Erfahrungen im Gedächtnis die einen mit dieser Person am meisten verbinden, macht sich sein Bild von der Person und denkt nicht wirklich darüber nach wie sich der andere in der Zwischenzeit verändert haben könnte. Jedenfalls haben wir uns nach wie vor gut verstanden, aber ich habe gemerkt, dass er doch etwas älter geworden ist. Das kann gut daran liegen, dass er mittlerweile einen Job hat bei dem er bis spät abends arbeiten muss und nicht so wie ich ein gechilltes Studentendasein fristen kann =)

Da es in seiner Heimatstadt 영천 (Yeongcheon) keine wirklichen Sehenswürdigkeiten gibt fuhren wir nach Daegu was etwa eine halbe Stunde mit dem Auto entfernt ist. Bis auf einen Markt mit traditionellen koreanischen Heilmitteln haben wir aber auch dort nichts gefunden ^^

Abends trafen wir uns dann mit einer Freundin von Chul zum Essen. Ich hätte gerne mal Hund probiert, aber da Chul sich nicht sicher war wie das der weiblichen Begleitung gefallen würde ließen wir es dann doch bleiben und aßen irgendwas mit Hühnchen, was sehr lecker war. (Diesmal waren auch keine Füße dabei...) Danach gings dann zu einem kleinen Fest bei dem verschiedene Gruppen Musik machten oder tanzten. Es war ganz witzig, aber bei manchen Gruppen merkte man, dass etwas mehr üben gut getan hätte :-P
Nachdem wir uns von 미선 verabschiedet hatten trafen wir uns mit 3 guten Freunden von Chul und gingen in ein PC-bang. Das ist im Prinzip wie ein Internetcaffee, nur dass man dort hingeht um PC oder Playstation/X-Box zu zocken. Ich find das irgendwie ne coole Idee, leider verlor ich jedes Spiel (Fussball) weil ich einfach null Übung hab ^^ Spaß gemacht hats trotzdem. Der Abend war aber noch nicht vorbei, Chuls Vater wollte noch was mit uns trinken, also gings wieder zurück zu Chuls Haus. Natürlich gabs Soju, beziehungsweise Someg, ein Mix aus Soju und Megju (Bier). Mit der Kommunikation hat es nicht ganz so gut geklappt, weil Chuls Eltern bis auf ein paar Wörter kein Englisch können. Aber Chul hat Übersetzer gespielt und das meiste was Chuls Vater erzählt hat war wohl wie toll Deutschland ist, so gut in science und tolle Autos und was weiß ich ;-) Irgendwie fühl ich mich bei so Gesprächen nicht wohl, was soll ich denn antworten? "Korea ist auch toll"? "Ja stimmt wir sind die besten"? "nein nein, stimmt doch gar nicht"?
Anyways am Sonntag sind wir dann zu verschiedenen Stätten in der Nähe des Wohnortes gefahren, unter anderem zu einem Stausee der vor ca. 1500Jahren angelegt wurde um als Wasserreservoir für die Feld-Bewässerung zu dienen, einer Töpferei (die allerdings nicht sonderlich spannend war) und einem Handwerksbetrieb der Bet-Utensilien (bet von "beten", nicht "to bet") für die Mönche in Tempeln in Handarbeit herstellt. Ich weiß nicht warum, aber ich bekam sowohl einen Stab mit dem man beim Beten schlafende Mönche wecken kann, als auch ein Art Glocke aus Holz geschenkt. Der Meister brannte sogar sein Siegel darauf ein was das ganze noch wertvoller macht. Er scheint wohl sehr sehr gute Arbeit zu leisten, er hat nämlich von der Koreanischen Regierung ein Zertifikat und eine Auszeichnung bekommen. Ich will gar nicht wissen wie wertvoll die Teile sind... Ich weiß nicht mal genau wie die heißen, das muss ich noch irgendwie rausfinden wenn ich mir mal einen Tempel anschaue.
Nachmittags musste ich dann schon wieder heimfahren weil ich um 8 noch Registerprobe hatte, die dann bis um halb 12 ging -_- Zum Glück ist danach niemand mehr was trinken gegangen, das wird wohl erst wieder morgen nach der Tutti-Probe der Fall sein...
Jedenfalls wars ein sehr schönes Wochenende.
Ich weiß gar nicht warum ich in Karlsruhe nicht schon Trips in die Umgebung unternommen hab. Ich bin jetzt erst zwei Wochen hier und hab schon so viel erlebt... unglaublich =) Gut dass ich jetzt nur zwei Vorlesungen hier belege (+3-4mal die Woche koreanisch), sodaß die Erlebnisreise hoffentlich weitergehen kann!

Montag, 7. September 2009

Traditional food

Hi, es gibt wieder was zu berichten!
Zuerst mal noch ein Nachtrag zu letztem Donnerstag. Die ISO (International Student Organisation) ist mit uns exchange-students zu einem Straßenrestaurant in Daejeon gefahren, wo uns verschiedene abgefahrene koreanische Spezialitäten serviert wurden. Leider (oder zum Glück) weiß ich von ein paar Sachen die Namen nicht, aber macht ja nix ^^
Los gings mit etwas das nach Leber geschmeckt hat, es ging das Gerücht um es wäre Hühnerleber.

Najagut, Hühnerleber war jetzt nicht so aussergewöhnlich. Weiter gings dann mit den legendären lebenden Oktopussen! So ganz lebendig können die Viecher nicht mehr gewesen sein weil sie in mundgerechte Portionen zerteilt waren, aber sehr bewegungsfreudig waren sie trotzdem. Es sah aus wie ein Teller voll Regenwürmer die sich da winden und versuchen zu sagen "Hallo, iss mich, ich bin lecker" ;-) Ich hab mich dann auch überwunden so ein Teil in den Mund zu nehmen aber es war gar nicht so einfach die Tentakel vom Teller zu nehmen weil sie sich nämlich daran festgesaugt hatten... Irgendwann hatte ichs dann doch in meinem Mund. Urks. Also lecker wars nicht. Sonderlich schlecht auch nicht, es war von der Konsistenz her so wie Gummi oder Calamares (ohne Panade) und ich habs versucht so schnell wie möglich zu zerkauen und runterzuschlucken. Ein anderer Student meinte es sei witzig gewesen wie sich das Viech in seinem Mund an der Backe festgesaugt hat, aber naja, nur essen hat mir schon gereicht =)

Hier noch ein kleines Video, ich hoffe man kanns ein bisschen erkennen, es ist relativ dunkel:


Als nächstes Highlight kam dann wieder etwas zunächt undefinierbares. Von der Farbe her richtung orange gehend, und nicht allzu hart. Nachdem man ein Teil davon dann hochgenommen hatte konnte man jedoch schon erahnen was es sein könnte...:

Irgendwelche Vorschläge? Nachdem alle an meinem Tisch probiert hatten wurde uns gesagt was es war: Hühnerfüße! Oh mann. Anscheinend wird da die harte Haut abgemacht und dann das "Fleisch" des Fußes zubereitet. Es war sehr zäh und unglaublich scharf gewürzt. Auch hier muss ich sagen, dass es nicht besonders eklig oder lecker geschmeckt hat und vor lauter Chili hab ich sowieso nix mehr geschmeckt. Jedenfalls würd ich dafür kein Geld mehr ausgeben ;-)

Zum Schluss gab es dann noch Kimchi-Pfannkuchen die sehr lecker waren und Muscheln die vor unseren Augen zubereitet wurden. Jeder Tisch bekam einen kleinen Gasgrill mit Topf in dem die noch geschlossenen Muscheln und Meeresschnecken waren. Nach ein paar Minuten im siedenden Wasser öffneten sich die Muscheln dann und man konnte das Fleisch darin essen.

Zu trinken gabs durchgängig Soju (den koreanischen Reis-Schnaps, 20%Alk), was bei einigen sicher die Hemmschwelle fürs probieren des Essens heruntergesetzt hat :-P

Danach gings dann noch ins Cocoon und um 3 oder 4 war ich dann wieder im Bett.

Mit schlafen ist hier am KAIST echt nicht so viel, das Studium ist verdammt hart ^^

So, dann werd ich mal versuchen mir noch ein paar koreanische Vokabeln einzutrichtern und den nächsten Eintrag übers Wochenende schreib ich dann morgen.

Donnerstag, 3. September 2009

Welcome to the KAIST Orchestra

Am Dienstag ging es endlich los mit den Vorlesungen bzw. erstmal der Registrierung für die Vorlesungen. Ich kann mir hier ja beliebige Kurse raussuchen, ich muss nur drauf achten, dass sie auf englisch sind. Um Punkt 12:30 wurde dann die Seite fürs registrieren freigeschalten und man musste schnell sein weil die Kurse anscheinend ziemlich schnell voll sind. Ich hatte um 1 schon die erste Vorlesung deswegen musste ich das registrieren von unterwegs aus machen. Leider hält der Akku von meinem Laptop mittlerweile nur noch ca. 10-20 min, deswegen hab ich den ganzen Registrierungsvorgang übers Handy gemacht, das glücklicherweise WLAN hat =) Es lebe die Technik!

Die Vorlesungen hier sind etwas kleiner als in Deutschland. Es sind so 20-30 Studenten pro Vorlesung. Zum einen ist das ganz gut weil man glaub ich mehr vom Stoff mitbekommt und sich auch eher traut Fragen zu stellen, andererseits fällt es ziemlich auf wenn man sich einfach mal hinlegen und pennen will...
Das Englisch der Professoren ist eigentlich ganz gut verständlich, aber es ist auf jeden Fall anstrengender zuzuhören als auf Deutsch.

Ich hab mich jetzt für 4Vorlesungen angemeldet: "Advanced Communicatin Systems", "Mobile Communications", "Introduction to Organic Electronics" und "Introduction to Korean for Foreigners". Vielleicht lass ich den Mobile Communications Kurs auch, ich kann mich noch bis Ende nächster Woche entscheiden was ich machen will. Mit dem Koreanischkurs ist das auch so ne Sache. Es gibt einen Anfänger und einen Fortgeschrittenenkurs. Für den F-Kurs bin ich zu schlecht, aber für den A-Kurs eigentlich zu gut. Ich hatte ja schon Koreanischstunden in Deutschland und brauch deshalb nicht nochmal lesen und schreiben zu lernen... Mal schauen wie das läuft. Vielleicht kann ich das was mir für den F-Kurs noch fehlt im Alleingang nachholen und dann diesen Kurs belegen.

Am Mittwoch Abend war Audition fürs KAIST Orchestra. Ich hab das gleiche Stück vorbereitet was ich auch fürs Uni-Orchester geübt hatte. Was anderes kann ich ja auch gar nicht mehr ^^
Es haben sich etwa 20Leute fürs Orchester beworben (mit verschiedenen Instrumenten) und man musste vor all diesen Leuten plus dem Orchester vorspielen. Waaahh! Aber es war dann ziemlich einfach, man musste nur ca. 1min spielen, dann wurde abgebrochen. Anschließend musste man noch eine kurze Passage vom Blatt spielen und dann war der nächste dran.
Ach, bevor man anfing zu spielen musste man sich noch kurz vorstellen und erzählen warum man gerne in das Orchester möchte. Ich hab mich auf Koreanisch vorgestellt (안녕하세요, 저는 요한네스입니다) und alle waren total erstaunt "Ooooohhh, aaaahhhh, wow" und dann haben alle geklatscht und mir zugejubelt ^^
Jetzt bin ich das einzige Nicht-koreanische Mitglied des Orchesters =)
Im Anschluss an das Vorspielen war dann auch gleich eine Probe. Wir spielen alles mögliche von Tschaikowski. Was genau kann ich jetzt nicht sagen, wir dürfen die Noten nämlich nicht aus dem Probenraum mit rausnehmen... Dh ich muss auch immer dorthin gehen zum üben.

Nach der Probe (so gegen 23Uhr) war dann die Freshman-Ceremony. Die Stühle und Pulte wurden weggeräumt und alle haben sich im Kreis auf den Boden gesetzt. Jeder Neuling (etwa 8) musste dann in diesen Kreis, sich vorstellen, einen halben Liter Bier-Soju-Mix auf Ex trinken und irgendwas vorführen. Ich hab nen Handstand gemacht und mit den Füßen geklatscht, was wohl sehr gut ankam =) Anschließend saßen wir dann in kleinen Gruppen zusammen und haben uns unterhalten. Alle waren sehr freundlich und offen und hilfsbereit.
Irgendwann hieß es dann "Auf zur zweiten Runde", was soviel bedeutete wie zusammen in einen Pub zu gehen und dort weiterzutrinken. Irgendwann um halb 4 war ich schließlich daheim.
Ich muss sagen, dass mir das Orchester schon jetzt sehr gut gefällt, weil dort einfach ein gutes Zusammengehörigkeitsgefühl herrscht. Nächstes Wochenende ist irgendwie ein Ausflug wo ich mitgeh. Wohin weiß ich nicht so genau, es wird ja nur koreanisch geredet und mein Pultnachbar hat mir das wichtigste übersetzt.

Sou, dann werd ich jetzt mal noch in den Kraftraum gehn oder überlegen was ich noch organisieren sollte.

Prost.

Mittwoch, 2. September 2009

Info für KAIST-Studenten

Diese Info hing anscheinend in der Dusche eines anderen male-dormitory.
Ich sag mal nix dazu ^^

Dienstag, 1. September 2009

immer am rumreisen

Hoi, die letzten zwei Tage war ich wieder viel unterwegs. Am Sonntag sind David, Simone und ich zu einer der 8 Sehenswürdigkeiten von Daejeon gegangen: Der Expo-Park. In Daejeon war 1993 die Expo und das Gelände kann man jetzt besichtigen. Es stehn noch die Gebäude von damals, manche sind allerdings geschlossen. In den anderen sind jetzt Museen über alle mögliche Dinge wie zum Beispiel Energie, Science & Technology, ... Auch ein 3D-Kino war dort, was wir uns angeschaut haben. Aber der Film (bzw die Kurzfilme) waren nicht sonderlich spannend und da wir die 3D Effekte schon von anderen 3D Kinos kannten war die ganze Sache nicht besonders spektakulär ;-)
Von der Architektur her waren die Gebäude sehr futuristisch aufgebaut. Für 1993er Verhältnisse. Mitlerweile ist schon vieles verrostet und man merkt, dass in die Anlage nicht mehr viel Geld gesteckt wird. Danach sind wir dann mit dem Taxi zum West-Gate gefahren. So heißt die Gegend um das West-Gate vom KAIST. Eigentlich heißt sie glaub ich anders... Jedenfalls sind dort jede Menge Bars, Restaurants und Norebangs, ganz auf die Studentenschar eingestellt. Ein Norebang ist eine Karaokebar, aber dazu werd ich mehr schreiben wenn ich mal in einer drin war. Karaoke ist DER Hit in Korea, ich werd also wahrscheinlich nicht mehr allzulange auf die erste Erfahrung warten müssen.
In einem der Restaurants haben wir dann Galbi (갈비) gegessen. Auf dem Tisch ist ein kleiner Gasgrill auf dem Fleisch gegrillt wird, dass dann mit einer Schere zerschnitten wird und zusammen mit Reis, Salat, Kimchi, Sojasproßen und anderen Gemüsen die ich nicht so genau zuordnen kann gegessen. Das Fleisch ist in einer Art Sesamsoße eingelegt. Aahh, lecker!

Heute sind David und ich mit dem Bus nach Gongju gefahren, eine kleine Stadt in der Nähe von Daejeon, die im Jahre 500 Hauptstadt des damaligen Königreiches war. Dort besichtigten wir die alte Festung von der noch die Begrenzungsmauer und einige Pavillions zu sehen waren. Anschließend gings über den Markt. Das ist mal abgefahren. Die ganzen Stände auf den kleinen Gassen, alte Koreanerinnen die auf dem Boden sitzen und Gemüse abpacken oder Fische schlachten, daneben kleine Klamottenläden mit superbilligen Klamotten, Mopeds mit Körben auf dem Gepäckträger die dazwischen durchrauschen, ... David hat sich dort ein T-Shirt für 3000Won und ich ne Regenjacke für 20000Won gekauft. Bin mal gespannt ob die was taugt. Auf jeden Fall besser wie ne Lapp voll Reisnägel.


Irgendwann ist uns aufgefallen, dass wir beiden die einzigen Nicht-Asiaten in der ganzen Stadt waren. Für uns ist es mittlerweile völlig normal nur Asiaten zu sehen, aber wir waren glaub ich eine kleine Sensation ;-) Man hat schon gemerkt, dass uns viele an- und hinterhergeschaut haben. Ein paar Schüler haben uns sogar auf englisch angesprochen. Erst haben sie von etwas weiter weg "Hello" gerufen, ich bin dann hin und hab mich mit ihnen unterhalten ^^ Ihr Englisch war gar nicht mal so schlecht für 12jährige...
Die Grabstätte von König Muryeong haben wir dann auch noch besichtigt, incl. eines kleines Museums. Das war aber nicht so spannend, in dem Museum waren fast nur Nachahmungen der Original-Grabbeilagen und in die Grabkammern durfte man auch nicht rein. Von aussen sahen die Grabstätten aus wie die bei Herr der Ringe wo König Theoden begraben wurde. (das Wort Grabbeilagen existiert nicht wirklich oder? Aber es ist gerade 2Uhr morgens und mir fällt nix anderes ein)


Apropos 2Uhr morgends, ich sollte so langsam mal ins Bett gehen. Morgen muss ich mich für meine Kurse registrieren und hab auch gleich den ersten. Hoffentlich klappt alles so wie ich mir das vorstelle.
Ich stell übrigens immer mal wieder Bilder online, es lohnt sich vorbeizuschauen.

Viele Grüße,
Jojo